Creative Coding

 

Creative Coding Physical Reality I SoSe 2016 (TU BS)

Ausgangspunkt des Kurses ist die Frage, in welchem Verhältnis abstrakte Algorithmen und digitale Codes zur materiellen Welt stehen, wie sie sich stofflich fassen lassen und welchen Mehrwert sie für den architektonischen Entwurf in sich birgen. Insbesondere dynamische Prozesse bzw. dynamische Materialien bieten hierfür ein spezifisch zu erforschendes Experimentierfeld. Der Begriff der Formfindung beschreibt die Interaktion von Kraft und Geometrie. Dieser Grundsatz gilt auch in Bezug auf dynamische Formbildungsprozesse. Dabei werden Bewegung, Zeit und Raum als Indikatoren für die resultierenden Formbildungen hinzugezogen. Es gilt, das prototypische Modell als eigenständigen Akteur im Entwurfsprozess zu verstehen. Dabei stellt sich die fundamentale Frage, welche Rolle der Entwerfer spielt, insbesondere dann, wenn sich die Modelle durch Krafteinwirkung selbständig bilden und organisieren. Der Entwerfer ist sozusagen Modellbildner, der nicht unmitttelbar an der Erschaffung der Form beteiligt ist. Er kann sich dabei als Initiator und Steuerer des Modellierungsprozesses sehen und spielt in dieser Funktion eine neue und wichtige Rolle. Die Absage an die aktive Gestaltung erlaubt ihm vielmehr, einen scheinbar lebendigen, eigenständigen und intelligenten Prozess zu kontrollieren. Am Ende bleibt er die ordnende Kraft, nach deren Wirken die Formentwicklung abläuft.

Studierende:
Mehdi Bateni, Marriét Simone Boutez, Yuxuan Chen, Paul Hartwig, Martin Hsu, Marc-Andrè Tiede